Liebe Mitte der Gesellschaft…

Anfang 2024: Millionen Deutsche sind auf der Straße. Es sind die größten Demonstrationen in der jüngeren Deutschen Vergangenheit. Das Land protestiert gegen Faschismus, Menschenfeindlichkeit und die rassistischen Pläne einer extrem rechten Partei.

Ein Jahr später: Die Ampel ist gescheitert, die Brandmauer bröckelt, ein Faschist regiert die Staaten, im Bundestag werden Mehrheiten mit einer feixenden AfD geformt, Elon Musk klönt mit Alice Weidel, die Hitler zum Linken umetikettiert, Friedrich Merz weiß nicht, was Bubatz ist, greift dafür die Omas gegen Rechts an. Was für ein kompletter Fiebertraum. Wofür waren wir Anfang 2024 nochmal auf der Straße? Und was - liebe Mitte der Gesellschaft - was machen wir damit jetzt?!

Unsere Lecture-Performance “Liebe Mitte der Gesellschaft” setzt sich mit der Rolle eben jener im aktuellen politischen Diskurs auseinander. Wo steht die Mitte und was ist ihr Selbstverständnis? Wie passen “Nazis essen heimlich Döner” auf ein Pappschild malen mit der Verschärfung des Asylrechts zusammen. Was tut die Mitte, um den Rechtsruck aufzuhalten? Was tut sie vielleicht eben nicht? Und ist sie gar am Ende selbst überhaupt nicht mittig, wie sie immer denkt?!

Diesen Fragen gehen wir unter der Prämisse “Hufeisen, Steigbügel, Hobbyhorsing” nach. Wir präsentieren das Ergebnis eines einjährigen Rechercheprojekts: Dialoge, Interviews, Ausschnitte aus Literatur, Studien und Journalismus, Musik und Pferdegeräusche zum Thema zivilgesellschaftlicher Antifaschismus.