OPEN CLAPPING ist eine in Bochum entwickelte postdramatische Impro-Show aus einfachen Prinzipien seichter Partizipation. Ein unvorhersehbares Spiel, dessen Gestalt von Performenden und Zuschauenden gemeinsam stetig neu ausgehandelt wird. Dabei entstehen abstruse Situationen und rauschhafter Flow. Innerhalb eines dynamischen und unterhaltsamen Regelkosmos geben sich 4 Performer*innen gegenseitig Regieanweisungen auf der Bühne und führen diese aus. Wer wem Anweisungen gibt und wer diese befolgen muss, entscheidet das Publikum durch akustische Signale: Klatschen, Husten oder Pfeifen sind dabei nicht nur auf der Meta-Ebene Geräusche, die mit einem emotionalen Publikum assoziiert sind, sondern bekommen während OPEN CALPPING eine konkrete Wirkung zugeordnet. Das einfache Klatschen einer*s Zuschauer*in vertauscht bspw. das Machtgefüge von Regisseur*innen, die Anweisungen geben und Performer*innen, die Anweisungen umsetzen. Dadurch wird auch die entstehende Szene radikal abgebrochen, was lustig sein kann, anderen im Publikum womöglich aber nicht gefällt und zur weiteren auditiven Intervention ermuntert. Clapping bietet Raum für die Aushandlung von Spiel- und Schaudynamiken. Die Performance führt verschiedene Verhältnisse von Publikum, Regie und Performer*innen auf und bietet dabei Zuschauenden eine Gelegenheit aktiv mitzugestalten. Ein beispielhafter Aushandlugsprozess auf der Mikroebene, der verdeutlicht, wie kompliziert oder simpel eine Gesellschaft funktionieren kann.

Handlungsanweisungen werden erdacht, ausgesprochen und interpretiert, Grenzen und Machtverhältnisse ausgelotet. Über die Spieldauer bilden sich Allianzen auf der Bühne, im Publikum und dazwischen, die schon im nächsten Moment wieder untergraben werden können.