Süffig-Ausstellung, Performance, Hörbar, Weiberzech

Das Gift, welches sie in ihrem Kessel rührt ist übrigens Bier, welches morgen selbst auf dem Markt verkaufen wird. Ein umgekehrter Besen vor ihrem Haus deutet auf die Frische Ware hin. Heute hat ihr schwarzes Kätzchen schon 20 Mäuse vom Hopfen ferngehalten. Sobald die Leute ihre Silhouette durch den spitzen schwarzen Hut in der Hektik des Marktplatzes erkennen, werden sie auf sie zulaufen, sich nachdem Geschmack ihres Biers sehnen.

Der Blick lastet überall, nur nicht in meinen Augen, wenn ich ihre Bestellung aufnehme. Ich drehe mich lieber um und gehe zurück. Und nein, ein High-Five ist keine Entschuldigung. Nein, wir sind nicht cool. Ich gebe dir keine High Five, damit du dich besser fühlst. Und doch fühle ich mich wahrscheinlich am schmutzigsten, wenn ich nach Hause komme.

Das Patriarchat ist so mächtig, dass etwas, das jahrhundertelang „Frauenarbeit“ war, als „Männerarbeit“ neu definiert wurde, sobald die Arbeit den Frauen zu viel Einfluss brachte. Die Veränderungen in der Bauindustrie formten eine neue Geschlechterordnung, welche die Frauen aus einem Gewerbe drängte, das sie bis dahin dominiert hatten. Wenn das Brauen von Frauen nicht direkt verboten wurde, dann beschuldigten Männer Brauerinnen des Lügens und Betrügens. Ale Wives wurden als sexuell unkontrolliert eingestuft, sie seien von der Lust getrieben und wurden als Verführerinnen und Huren beschimpft.

Ein Tag rund um das Thema Frauen, Verfolgung von Hexerei und Bierbrauen erwartet euch. Wandmalereien, A capella operngesang, Texte und Physical theatre/Tanztheater versuchen auf vielseitige Art und Weise die Zusammenhänge zu erläutern und zu reflektieren. Wir freuen uns mit euch darüber nachzudenken, zu sprechen, zu diskutieren. Kommt vorbei!

Ab 21:30 Uhr gemütlicher Kneipenabend Art „Weiberzech“ mit Musik